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Andrés Nuño de Buen

Andrés Nuño de Buen
© Daniela Tablada Garibay

Andrés Nuño de Buen (*1988 in Mexiko-Stadt) strebt mit seiner Musik eine unmittelbare Sinnlichkeit an, in der das Hören als direkte körperliche Berührung zwischen Außen- und Innenwelt im Mittelpunkt steht. Seine Stücke entstehen durch subtile Prozesse der Klanggestaltung und Umformung im haptischen Kontakt mit akustischen und computerprogrammierten Instrumenten. In der Musik von Nuño de Buen sind Töne sowohl Träger von harmonisch melodischer Energie als auch Auslöser physikalischer Phänomene. In »Alquitara« beispielsweise werden Stimmgabeltöne durch mitschwingende Glasflaschen verstärkt und als Sinus-Generatoren für eine Art von ‘rein akustischen Synthesizer’ verwendet, der 2021 im Lucerne Festival Forward von zwölf Spielern des Lucerne Festival Contemporary Orchestra zum Leben erweckt wurde. Für eine anstehende Zusammenarbeit mit dem Riot Ensemble entwickelt Nuño de Buen derzeit eine neue, elektromagnetisch gesteuerte Version dieses akustischen Synthesizers, die mit den Instrumentalklängen des Londoner Ensembles interagieren wird. Mehrere seiner Werke verwenden ähnliche Methoden mit akustischen und elektronischen Mitteln, um Objekte und Instrumente in Schwingung zu versetzen oder deren Klang zu verändern. Andrés Nuño de Buen studierte in Mexiko-Stadt und Karlsruhe, zunächst bei Wolfgang Rihm und Markus Hechtle. Seine Kompositionen wurden u.a. im Rahmen des Berliner Monats der zeitgenössischen Musik, der Bludenzer Tage zeitgemäßer Musik, der Lucerne Festival Academy, des Festival Internacional Cervantino und des Juilliard Focus! Festival aufgeführt. Nuño de Buen erhielt zahlreiche Stipendien, u.a. von Institutionen wie der Akademie der Künste Berlin (INITIAL-Sonderstipendium 2021), dem Kultursekretariat Mexikos (»Jóvenes Creadores« Stipendium 2014, 2018, 2021) und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (Landesgraduiertenförderung 2017).