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Trond Reinholdtsen

Trond Reinholdtsen
© privat

Der Komponist Trond Reinholdtsen (*1972 in Norwegen) beschloss vor einigen Jahren, dass seine Praxis alle Kunstformen einbezieht, dass Musik mehr ist als Klang, dass es im Prinzip keine Beschränkungen gibt, welche Arten von Material erlaubt oder relevant sind. Dies führte zu einer Ästhetik des Universalgenie-Dilettantismus. 2009 gründete er sein eigenes Opernhaus mit dem Namen »The Norwegian Opra« in seinem eigenen Wohnzimmer in den Slums von Oslo. Da es sich bei dem Projekt um den Versuch einer radikalen Abkehr von den üblichen Produktionsweisen und Arbeitsprozessen der traditionellen Oper und der zeitgenössischen Musik handelte (und vielleicht auch, weil er unter leichten sozialen Ängsten und einer stetig zunehmenden Weltuntergangsparanoia leidet), beschloss er, bei seinen Aufführungen kein Publikum zu haben, abgesehen von ein paar wohlmeinenden Insider-Freunden. Als weitere Radikalisierung des Projekts wurde die Institution 2015 weit in die schwedischen Wälder verlagert. In diesem Milieu der Isolation und Konzentration wurde die berühmte Opernfilmreihe »Ø« begonnen. Mehr unter www.thenorwegianopra.no. Seit vielen Jahren arbeitet er eng mit Superstar-Musikern wie Ellen Ugelvik und Jennifer Torrence zusammen, zum Beispiel bei dem Klavierkonzert »Theory of the Subject« und der Schlagzeugsonate »Institute for Posthuman Performance Practice«.