One line

Georges Aperghis: Opal Wood

für Kontrabass und Elektronik

Es handelt sich um eine gemeinsame Arbeit nach einem Vorschlag von Uli Fussenegger, entwickelt aus Klängen, die er einzig durch das Spielen mit dem Holz seines Kontrabassbogens erzielen konnte.

Er lud mich ein, diese großartigen, verstärkten Klänge zu hören. Ich fand sie sehr überraschend und es schien mir, in ihnen etwas Archaisches wiederzufinden.

Infolgedessen haben wir uns auf das Projekt geeinigt, ein Stück für Live-Kontrabass und Tonband mit diesem voraufgenommenen Material, ohne jegliche elektronische Bearbeitung, zu kreieren.

Die Zeit verstrich und das Projekt wuchs kontinuierlich zwischen uns im Geheimen weiter.

Dann begann Uli mir eines Tages Aufnahmen zu schickenwas er viel später zu einer Gewohnheit machte –, ein Band, das mir wie eine Art organischer Strom erschien.

Ich hörte es mir mehrmals an und begann, den Kontrabass-Part zu schreiben. Ich schickte regelmäßig Seite für Seite an Uli, um zu sehen, wie die Materialien darauf reagierten.

Aus der Ferne modifizierten wir nach und nach die Aufnahmen und Partituren, um Stück für Stück zu dieser Konzertversion zu gelangen.

Ich fühle mich, als hätte ich so etwas wie ein Graffiti geschrieben auf Grundlage der Klänge, die Uli geschaffen hat, eine Art Wand, die mich sehr an die Vorzeit denken lässt, ein antikes Fresko.

Ich habe auch das Gefühl, dass wir dieses Stück gemeinsam und aus der Ferne geschrieben haben, so wie man es vor langer Zeit in der Briefkorrespondenz im 18. Jahrhundert gemacht hat.
Georges Aperghis