Chaya Czernowin: IMMATERIAL
für sechs verstärkte Stimmen
I. Madrigalbuch und Intermezzi
II. Klangtheater
Immaterial ist der finale Teil des Triptychons Vena und besteht selbst aus den beiden Teilen A book of Madrigals and Intermezzos und Sound theatre. Das Stück ist ein Experiment über die Frage, was passiert, wenn die Stimme von ihrer Betroffenheit gelöst wird. Was passiert, wenn die Stimme nur ein Klang ist, oder die Essenz einer Emotion oder eine Farbe, eine Bewegung, eine Linie? Der Hauptteil von Immaterial ist ein imaginiertes, immaterielles »Soundtheater«: Das sensorische Drama der Madrigale wird zu einem wortlosen, geschichtenlosen Theater, wo pure Empfindungen und Modulationen in der sensorischen Wahrnehmung von visuellem Klang zu gefühltem Klang das Publikum dazu anregen, ihre eigenen Geschichtenerzähler zu werden.
In diesem Werk versuche ich herauszufinden, was passiert, wenn die Stimme aus ihrer Rolle entlassen wird. Was passiert, wenn die Stimme ein Klang ist, oder die Essenz einer Emotion oder eine Farbe, eine Bewegung, eine Linie. Der Hauptteil ist ein imaginäres, immaterielles Klangtheater, in dem das sensorische Drama der Madrigale zu einem tiefen Unterwassertheater wird. Reine Empfindungen und Modulationen zwischen visuellem Klang und gefühltem Klang schaffen eine Provokation und erlauben den Zuhörenden, ihre eigenen Geschichtenerzähler zu werden.
(Chaya Czernowin)
Uraufführung am 2. Februar 2022 bei ECLAT Festival Neue Musik mit den Neuen Vocalsolisten
Kompositionsauftrag von Musik der Jahrhunderte, finanziert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung