One line

Philipp Krebs: VICE

für Solisten-Trio und Ensemble

(2023)

Devastating Dystopias, Moral Depravity, Fluorescent Visions of Vice and Violence.
Die Faszination für dystopische, moralisch verkommene Sci-Fi-Gegenwelten erlebt in den Produkten der heutigen Mainstream-Popkultur ihr Comeback: Filme, Serien und Games bedienen sich der Ästhetik von Cyberpunk oder Neo-Noir, kombinieren in ihren Soundtracks analoge Synthesizer der 80er mit modernen Produktionstechniken und bringen dabei ein Sortiment an spezifischen Klängen hervor, die als beinahe schon zum Stereotyp gewordenes Zeichen den Sound der Unterhaltungsmedien genreübergreifend prägen. In VICE nutze ich diese Palette als Katalysator für die Synthese der Interpret*innen: Der elektronische Sound von Pony Says formt mit dem Instrumentarium von ICTUS einen gemeinsamen Klangkörper, in dem sich die Beteiligten in verschiedenen hierarchischen Konstellationen permanent durchkreuzen und dabei einen buchstäblichen »Meta-Soundtrack« für ein nicht existentes Medium generieren.
Philipp Krebs